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Es geht weiter im Projekt Busbahnhof
icon.crdate01.03.2022
Mehr Sicherheit und höhere Lebensqualität! Es geht weiter im Projekt Busbahnhof: Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch (23. Februar) mehrheitlich beschlossen. Die Gemeinde hat den Auftrag, mit der Raiffeisenbank den konkreten Kauf ihres Geländes in der Hauptstraße 4 abzustimmen. Und die Planer sollen auf Basis der im vergangenen Jahr erfolgten Vorplanungen jetzt mit den nächsten Schritten der Bauplanung fortfahren. In diese fließen die Ergebnisse der ersten Umsetzungsskizze und die Forderungen des Regierungspräsidiums mit ein. Diese sind unter anderem eine stärkere Berücksichtigung des Rad- und Fußverkehrs sowie ein Parkraumkonzept für den gesamten Ortskern. Die Zeit drängt: Die Gemeinde muss sich mit dem Projekt spätestens im Oktober 2022 um Mittel aus den Fördertöpfen von Land und Bund bewerben. Läuft alles nach Plan, ist mit einem Zuwendungsbescheid im Jahr 2023 zu rechnen. Danach kann es losgehen mit der Umsetzung.
Mehr Sicherheit und höhere Lebensqualität
Es geht weiter im Projekt Busbahnhof: Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch (23. Februar) mehrheitlich beschlossen. Die Gemeinde hat den Auftrag, mit der Raiffeisenbank den konkreten Kauf ihres Geländes in der Hauptstraße 4 abzustimmen. Und die Planer sollen auf Basis der im vergangenen Jahr erfolgten Vorplanungen jetzt mit den nächsten Schritten der Bauplanung fortfahren. In diese fließen die Ergebnisse der ersten Umsetzungsskizze und die Forderungen des Regierungspräsidiums mit ein. Diese sind unter anderem eine stärkere Berücksichtigung des Rad- und Fußverkehrs sowie ein Parkraumkonzept für den gesamten Ortskern. Die Zeit drängt: Die Gemeinde muss sich mit dem Projekt spätestens im Oktober 2022 um Mittel aus den Fördertöpfen von Land und Bund bewerben. Läuft alles nach Plan, ist mit einem Zuwendungsbescheid im Jahr 2023 zu rechnen. Danach kann es losgehen mit der Umsetzung.
Einmalige Chance durch hohe Fördermittel
An den Planungskosten beteiligt sich das Land aktuell mit 15 Prozent der Bausumme. Insgesamt werden von den Investitionskosten vom Land derzeit 65 übernommen. Die Förderungen kommen hauptsächlich aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowie einem Sonderprogramm des Bundes „Stadt und Land.“ Diese aktuell großzügige Förderung ist eine einmalige Chance für Bühlertann, den Ortskern massiv aufzuwerten, ohne die Gemeinde finanziell zu überfordern. Durch die Realisierung des zentralen Omnibushalts mit allen Begleitmaßnahmen für Fuß-, Rad- und Autoverkehr erhöhen sich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und die Lebensqualität für die Anlieger der Hauptstraße. Zudem wird der Ortskern für Einheimische wie Auswärtige attraktiver.
Intensive Erörterung im Vorfeld
In einer nichtöffentlichen Sitzung hat der Gemeinderat zuvor das Vorhaben mit Experten von allen Seiten gründlich beleuchtet und intensiv diskutiert. Erwin Tiroke vertrat das Amt für Mobilität des Landratsamts Schwäbisch Hall, Joachim Großmann und Ronny Schulz-Fischer das Verkehrsunternehmen Omnibus Müller. Vonseiten der Planer informierten: Lutz Angstenberger von a2Plan Ingenieure GmbH, Magdalena Bloss von bloss architektur und Marcel Schlameus von Brenner Plan, Planungsgesellschaft für Verkehr, Stadt und Umwelt. Hierbei betonte der Vertreter des Landratsamts, dass es im gesamten Landkreis keine so schlechte Situation gebe, wie an der Haltestelle Kirchplatz in Bühlertann: viele Buslinien, hochgefährliche Umsteigesituation, keine Einbuchtungen für Bushalte, hohe Verkehrsbelastung, fehlender Unterstand für Fahrgäste, keine Barrierefreiheit für den Einstieg. Als Vertreter des Amts für Mobilität sprach er sich eindeutig dafür aus, einen angemessenen neuen Mobilitätsknoten zu schaffen. Damit würde Bühlertann auch der hervorragenden Anbindung an das ÖPNV-Netz Rechnung tragen und die Identifikation der Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr fördern. Zudem wäre dann laut Verkehrsunternehmen auch eine Direktanbindung an Crailsheim möglich. Bisher endet die Linie in Obersontheim, da Busse in Bühlertann nicht wenden können.
Seit 67 Jahren Thema in Bühlertann
In seiner Einführung beim Erörterungstermin erinnerte Bürgermeister Florian Fallenbüchel, dass bereits Bürgermeister Emil Burger im Jahr 1955 – also vor 67 Jahren – die Situation der Haltestelle am Bären anprangerte und von der Kraftfahrstelle der Deutschen Bundespost Abhilfe forderte. Erst im Jahr 2014 wurde das Projekt im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts wieder aufgenommen. 2015 und 2017 folgten Klausurwochenenden des Gemeinderats zum Thema Ortskernsanierung und Busbahnhof. 2018 wird mit einem Bebauungsplan die Voraussetzung für den Busbahnhof in der Hauptstraße 4 geschaffen. 2020 wird das Thema mit dem 2019 neu gewählten Gemeinderat wieder aufgegriffen. Schwerpunkt der Sitzung im Februar: mögliche Standorte und Varianten. 2021 beschließt der Gemeinderat im Sommer, die Objektplanung für den Standort Hauptstraße 4 bis Leistungsphase 4 HAOI (Genehmigungsplanung) an die Planer zu vergeben. Es finden Gespräche mit der Raiffeisenbank statt; sie ist nach wie vor verkaufsbereit und steht weiterhin zu einer Filiale in Bühlertann. Im November liegt die erste Umsetzungsskizze vor. Diese wird mit der Straßenbauverwaltung im Regierungspräsidium erörtert. Dabei wird deutlich, dass das Vorhaben nicht isoliert betrachtet werden darf. Vielmehr müssen alle Verkehrsarten (Fuß-, Rad-, Bus- und Fahrzeugverkehr), Wegebeziehungen und dazugehörige Abstellflächen berücksichtigt werden. Höchste Priorität hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sowie die Funktions- und Leistungsfähigkeit des „multimodalen Knotens“, wie Erwin Tiroke vom Landratsamt Schwäbisch Hall das Vorhaben bezeichnet.
Hauptstraße 4 einzig möglicher Standort
Bei der Vorplanung im vergangenen Jahr sind 13 Standortvarianten untersucht worden. Es hat sich gezeigt, dass das Areal der Raiffeisenbank in der Hauptstraße 4 die einzige Möglichkeit ist, das Projekt zu realisieren. Bühleraue schied wegen der Hochwassergefahr aus; andere Flächen erwiesen sich für die Umsetzung eines Busbahnhofs als zu klein. In der Hauptstraße 4 ist nicht nur die Machbarkeit gegeben. Das Areal stellt auch einen Knotenpunkt von Autoverkehr und Fußwegen in Ortsmitte dar. Von dort gibt es kurze Wege zum Rathaus, zur Gastronomie, zu Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf und zu den neuen Räumlichkeiten einer Arztpraxis, die von der Gemeinde aktuell geplant wird. Die Erkenntnisse aus der Prüfung von Standorten, Fahrbeziehungen in den Hauptzeiten, Umsteigevorgängen und Platzverhältnissen sind in den Vorentwurf eingeflossen. Er sieht vor: 3 Haltestellen, einen Nothalt auf der Hauptstraße sowie einen Stellplatz für ein Taxi oder einen Rufbus. Der Verkehr soll innerhalb der Haltestelle in einer Richtung abgewickelt werden. Dies bringt zum einen Ruhe in den Verkehrsfluss und bietet den Bussen die Möglichkeit, sicher und bequem zu wenden. Fahrzeug-, Fuß- und Radwegeverbindungen sollen entflochten werden. Die Betrachtung des Verkehrsflusses erstreckt sich auf den gesamten Ortskern.
Bürgermeister Florian Fallenbüchel stellt das Projekt in den Kontext der Gemeindeentwicklung vor dem Hintergrund der Demografie, Entwicklung von Wirtschaftskraft, Attraktivität als Wohnort und Klimaschutz. Denn im Ortskern Nähe Hauptstraße ist zum Beispiel neben dem neuen Bushalte-Knotenpunkt noch ein weiteres neues Gebäude geplant. Konkret entstehen in unmittelbarer Nähe bereits das neue Gemeindehaus der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg sowie Räumlichkeiten für Praxen aus dem Gesundheitsbereich. Sobald die Planungen konkreter ausgearbeitet sind, soll das Projekt bei einer Bürgerinformationsveranstaltung detailliert vorgestellt werden; eine solche konnte bisher wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie nicht durchgeführt werden.